Die Milchproduktion in der Schwangerschaft
Die meisten Mütter, die während der Schwangerschaft stillen, bemerken eine Abnahme der Milchproduktion etwa in der Mitte der Schwangerschaft, wobei dies auch schon im ersten Monat eintreten kann. Während der Schwangerschaft verändert sich die reife Milch auch immer mehr zum Kolostrum, welches bei der Geburt vorhanden ist. Die Milchproduktion kann gegen Ende der Schwangerschaft zunehmen, wenn die Kolostrumproduktion einsetzt.
Warum nimmt die Milchproduktion in der Schwangerschaft üblicherweise ab? Während der Schwangerschaft steigt die Progesteronkonzentration allmählich an. Eine Theorie (Flower 2003) sieht die Ursache der verringerten Milchproduktion in der Schwangerschaft darin, dass das Progesteron die Milchbläschen (Alveolen) durchlässig macht, so dass sie die Milch nicht mehr so gut speichern können. Bei der Geburt (bzw. der Nachgeburt, also dem Ausstoß der Plazenta) fällt die Progesteronkonzentration drastisch ab, und das Prolaktin wird dominant. Prolaktin macht die Milchbläschen undurchlässig, wodurch eine reichliche Milchproduktion ermöglicht wird.
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Die Produktion von Muttermilch hängt von der entsprechenden Leerung der Brüste ab, aber die Regelung der Milchproduktion über Angebot und Nachfrage funktioniert normalerweise nicht mehr gut, wenn die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft ins Spiel kommen. Üblicherweise kommt es trotz des fortgesetzten oder häufigeren Stillens zu einer Verringerung der Milchproduktion, obwohl einige wenige schwangere Mütter auch keinen Rückgang verzeichnen können. Wenn Ihr Kind weniger stillt, geht die Produktion natürlich noch weiter zurück.
Wenn ein Rückgang der Milchproduktion einsetzt, reagiert das Stillkind u.U. durch häufigeres oder selteneres Stillen. Höchstwahrscheinlich gleicht das Kind die geringere Milchaufnahme durch das Essen von mehr Beikost aus. Ein Anstieg im Beikostverzehr ist oft ein Anzeichen, an dem die Mutter den Milchrückgang bemerkt. Sie können diesen verstärkten Beikostverzehr ruhig unterstützen, sollten aber bedenken, dass für Kinder unter einem Jahr Milch immer noch die Hauptnahrungsquelle sein sollte. Solange Ihr Baby normal an Gewicht zunimmt und mindestens 3 bis 4 Mal pro Tag gestillt wird, benötigt es wahrscheinlich keine zusätzliche Milch aus anderer Quelle.
Viele Mütter sagen, dass der Verzehr von Haferflockenbrei einmal täglich die Milchproduktion fördert. Es gibt auch eine Reihe von Kräutern mit dieser Wirkung, allerdings streiten sich hier die Experten über deren Ungefährlichkeit während der Schwangerschaft.
Änderungen in der Milchzusammensetzung
In einer Studie wurden Veränderungen der Milch bei zwei stillenden schwangeren Müttern während der ersten zwei Monate der Schwangerschaft mit denen von zwei Müttern verglichen, die langsam abstillten (Prosser, Saint & Harmann 1984). Änderungen in Milchzusammensetzung und -menge waren bei den stillenden Müttern ähnlich wie bei den langsam abstillenden Müttern, aber die Veränderungen während der Schwangerschaft traten trotz des fortgesetzten oder häufigeren Stillens auf, nicht als Reaktion auf eine Abnahme der Stillhäufigkeit.
Was ist mit der Kolostrumproduktion?
Sie findet statt. Der Wechsel von der reifen Milch zum Kolostrum beginnt durchschnittlich zwischen dem 4. und 8. Schwangerschaftsmonat, wobei jedoch bei manchen Müttern die Kolostrumproduktion auch früher einsetzt. Viele Mütter, die während einer Schwangerschaft gestillt haben, bemerkten, dass ihre Milch ca. einen Monat vor der Geburt des Babys hauptsächlich aus Kolostrum besteht. Die Kolostrumproduktion bleibt während der späten Schwangerschaft erhalten – das ältere Stillkind kann das Kolostrum nicht aufbrauchen.
Kolostrum und Änderungen des Stuhls beim älteren Stillkind
Wenn das ältere Stillkind größere Mengen Kolostrum zu sich nimmt (vor oder nach der Geburt), kann dessen natürliche abführende Wirkung bei ihm zu flüssigerem oder häufigerem Stuhlgang führen. Sobald das Kolostrum wieder vollständig durch reife Muttermilch ersetzt ist, sollte der Stuhl auch wieder normal werden.
Änderungen der Milch nach der Geburt
Bei der Geburt bewirkt die plötzliche Abnahme der Progesteron- und Östrogenkonzentration (und der dadurch bedingte Anstieg der Prolaktinkonzentration), die mit dem Ausstoßen der Plazenta eintritt, eine Ankurbelung der Kolostrumproduktion sowie das Signal für den Beginn der eigentlichen Milchproduktion. Nach der Geburt des Babys wird nur noch eine begrenzte Zeit Kolostrum produziert, da es innerhalb einiger Tage durch die reife Milch ersetzt wird.
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Reicht meine Milch für zwei?
Sowohl Forschungsergebnisse als auch Einzelberichte versichern uns, dass eine Mutter, die zwei oder mehr Kinder stillt (ganz gleich, ob es sich um Geschwister, Zwillinge oder Mehrlinge handelt) reichlich Milch produzieren kann. In einer Studie produzierte eine tandemstillende Mutter während der gesamten 7 Monate, während derer das ältere Kind gleichzeitig mit dem Säugling gestillt wurde, die doppelte Milchmenge. Wie in jeder Stillbeziehung können Faktoren wie chirurgische Brustverkleinerungen oder Adoption die produzierte Milchmenge beeinflussen, aber tandemstillende Mütter klagen, wenn überhaupt, eher über zu viel als über zu wenig Milch.
Deutsch von Dr. Ulrike Walter (e-mail: office@drulrikewalter.com)
Aus: Stillzeit. Die Fachzeitschrift der AFS, Ausgabe 1/2004.
Homepage der AFS: www.afs-stillen.de
Copyright © 2003 Kelly Bonyata & Hilary Flower. Reprinted with permission.
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